
Es klingt sicher gefälliger, dass der alljährliche Wiesbadener Dreck-weg-Tag von den Entsorgungsbetrieben in den Slogan Wiesbaden putzt sich umbenannt wurde, kommentiert die SPD-Ortsvereinsvorsitzende im Westend, Michaela Apel, den neuen verbalen Wind bei Wiesbadens Saubermännern und frauen. Irritiert zeigt sie sich freilich über die Neuregelung, dass sich engagierte Bürgerinnen und Bürger in Sachen Sauberkeit neuerdings nicht mehr frei den Bereich der Stadt aussuchen können, den sie reinigen möchten.
Der SPD-Ortsverein Westend hat sich seit Jahren mit Überzeugung und starkem Einsatz an dieser Aktion beteiligt. Da wir zu die Dreckecken unseres Bezirks über eine besondere Intimkenntnis verfügen, war es naheliegend, dass wir den Bereich unserer Putzaktion im Westend selbst ausgesucht haben, so Apel. Dazu sei das notwendige Equipment von den Entsorgungsbetrieben stets zur Verfügung gestellt worden.
Befremdet zeigt sich die SPD-Stadtverordnete jetzt über den Umstand, dass die Reinigungsbereiche erstmals vom Dezernat für Bürgerangelegenheiten und Grünflächen vorgegeben werden und eine freie Auswahl der zu reinigenden Flächen mangels Abtransport des Sammelguts nicht mehr möglich ist. Alle in diesem Jahr vom Dezernat vorherbestimmten Bereiche liegen an der Rheinfront, nämlich in Kostheim, Kastel, Biebrich und Schierstein. Wenn Stadträtin Zeimetz meint, andere Stadtbereiche seien so proper, dass sie eine Reinigungsaktion der Bürgerinnen und Bürger nicht nötig hätten, ist das ihre Sache. Der neue Pauschalslogan Wiesbaden putzt sich macht angesichts dieser Regelung allerdings keinen Sinn, denn es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dass die vier Rheinvororte nicht Wiesbaden in seiner Gesamtheit repäsentieren, so Apel abschließend.